100 Schlösser Route
Routenkennzeichnung
Das Münsterland ist berühmt für seine Radwege, die Touristen und Einheimischen jede Menge Abwechslung bieten. Wälder, Wiesen, Felder, Städte und immer wieder Schlösser, Burgen, Herrensitze und Gräftenhöfe lenken den Blick des Radwanderers in die rund 1200-jährige, sichtbar gebliebene Geschichte des Münsterlandes. Sie sind Zeugnisse für die Verteilung von Macht und Herrschaft früherer Zeiten.
Routencharakteristik
Flyer zur Route
Die 100 Schlösser Route führt durch die malerische Parklandschaft des Münsterlandes. Historische Städte und urige Dörfer liegen an der Strecke, ebenso wie die wahren Schätze des Münsterlandes - über 100 Schlösser, Burgen und Herrenhäuser.
Die Wege sind größtenteils asphaltiert und abseits von Hauptverkehrsstraßen. Die Streckenführung ist dazu überwiegend eben, mit leichten Hügeln in den Baumbergen und teilweise stärkeren Steigungen in den Ausläufen des Teutoburger Waldes.
Die Gesamtstrecke ist 987 km lang und kann in einzelenen Kursen gefahren werden.
Routen
Der Ostkurs führt Sie in echtes Pferdeland - hier im östlichen Münsterland stehen die edlen Tiere im Mittelpunkt allen Geschehens. Neben Schloss Hovestadt erwarten weitere Schlösser und Herrenhäuser Ihren Besuch. Runden Sie Ihr Programm ab mit einem Besuch des Landgestüts NRW in Warendorf, picknicke am Kulturgut Haus Nottbeck oder entdecken Sie Europas größte Kruzifixsammlung im Museum Abtei Liesborn mit Werken von Chagall oder Dalí. Die flachen Landschaften im östlichen Münsterland eignen sich besonder für eine gemütliche Radtour ohne Hast und Eile.
Charakteristik: Eine überwiegend ebene Streckenführung, leichte Steigung bei Oelde-Stromberg
Länge: ca. 250 km
Der Westkurs der 100 Schlösser Route überrascht durch seine landschaftliche Vielfalt, wie die Seenplatte rund um Haltern am See, den waldreichen Naturpark Hohe Mark - Westmünsterland oder das Zwillbrocker Venn in Vreden direkt an der niederländischen Grenze. Eben unter einem endlosen Horizont erscheint die Region ganz im Westen zwischen Borken, Isselburg und Ahaus.
Riskieren Sie ruhig mal einen Abstecher über die Grenze in die Niederlande. Barocke Schlösser und imposante Wasserburgen begleiten Sie auf dem Weg und lassen Sie von vergangenen Zeiten träumen.
Charakteristik: Vorwiegend ebene Streckenführung, direkte Nähe zu den Niederlanden.
Länge: ca. 323 km
Weit und eben präsentiert sich die Landschaft rund m Münster, Steinfurt und Rheine. Felder, Wiesen und kleine Wäldchen prägen hier die Landschaft. Orte wie z. B. Horstmar, Steinfurt und natürlich Tecklenburg sind für ihre historischen Gebäude und malerischen Stadtkerne bekannt. Bei Rheine führt die 100 Schlösser Route durch das Tal der Ems. Herrliche Ausblicke auf das Münsterland genießen Sie von den waldreichen Höhen des Tecklenburger Landes. Eine schöne landschaftliche Abwechslung, bevor die Route über Ostbevern wieder auf ebener Strecke Münster entgegenstrebt.
Charakteristik: Ebene bis leicht hügelige Streckenführung, im Tecklenburger Land und bei Bad Bentheim teilweise stärkere Steigungen, in diesen Bereichen auch für sportlich Ambitionierte geeigent.
Länge. ca. 307 km
Der Südkurs der 100 Schlösser Route wird geprägt durch Prunkstücke münsterländischer Baukunst. Großartige historische Bauwerke, eng aneinandergereiht wie die Perlen auf einer Schnur, machen aus dieser Radtour ein echtes Erlebnis. Märchenhafte Schlösser, wehrhafte Burgen und verträumte Herrenhäuser warten in einer überwiegend flachen bis leicht hügeligen Landschaft darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Die Orte am Wegesrand liegen in einer ländlichen Umgebung und zeigen sich liebenswert, wie z.B. der historische Stadtkern von Nottuln. Malerische Landschaften und architektonische Highlights - was wollen Sie mehr?
Charakteristika: Eine ebene bis temporär leicht hügelige Streckenführung bei Nottuln, Billerbeck und Havixbeck.
Länge: ca 212 km
Schlösser und Burgen am Wegesrand des Ostkurses
Das Kloster Liesborn wurde um 815 als freiweltliches Damenstift gegründet und 1131 durch eine Benediktiner-Abtei ersetzt. Nach deren Säkularisation 1803 fungierten Teile der Anlage als Steinbruch und der berühmte Hochaltar wurde zerlegt und verkauft. In dem barocken Residenzbau ist seit 1966 ein Museum untergebracht, mit einer kunst- und kulturgeschichtlich einmaligen Sammlung: Tafelgemälde des Meisters von Liesborn oder der niederländischen Tafelmalerei, ebenso wie Europas größte Kruzifixsammlung beherbergt die Abtei. In Kürze wird außerdem das berühmte "Liesborner Evangeliar" wieder in seinem ursprünglichen Zuhause präsentiert werden können.
Mehr Infos: www.museum-abtei-liesborn.de
In einer Urkunde des Liesborner Abtes Engelbert um 1194 werden erstmals die Brüder Albertus und Arnoldus de Hervelde benannt. So war Haus Heerfeld bis in die Neuzeit hinein ein landtagsfähiges, freiadeliges Rittergut. Welches im Jahre 1728 von Bernhard Wilhelm Graf von Plettenberg gekauft worden ist und von diesem Zeitpunkt an nur noch von Pächterfamilien bewohnt wurde. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts war Haus Heerfeld immer ein adeliger Besitz. Erst kurz vor Ende des 20. Jahrhunderts ging es in den Privatbesitz über, wurde ausgiebig restauriert und renoviert und zeigt sich heute in einem sehr gutem Zustand. Der mit sehr viel Liebe und Individualität angelegte Park ergänzt das Rittergut in seiner heutigen Schönheit.
Das Schloss Hovestadt, erstmals 1292 urkundlich erwähnt, wurde wegen seiner strategisch günstigen Lage am Lippeübergang im Mittelalter mehrfach zerstört, aber stets wieder aufgebaut. Die heutige Wasserburg mit Hauptschloss erbaute Laurenz von Brachum zwischen 1563 und 1572. Die Vorburganlage stammt von Johann Conrad Schlaun (1733). Das anmutige RenaissanceSchloss verfügt über eine Kapelle im barocken Vorgebäude und einen Barockgarten aus dem 18. Jahrhundert, der 1997 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Seit 1710 sind die Grafen von Plettenberg Eigentümer und bewohnen es seit 1733. Bitte beachte hier die Privatsphäre.
Mehr Infos: www.schloss-hovestadt.de
Die Geschichte des ehemaligen Hofs einer der ersten Adelsfamilien der jungen Stadt Sendenhorst lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Damals unter „Schöckinghoff“ bekannt, wechselte der Hof mehrfach seine adeligen Besitzer, bis er in den Besitz des Stifts Freckenhorst kam. Ab dem 16. Jahrhundert wurden die Hofländereien Stück für Stück verkauft. 1921 erwarb schließlich die namensgebende Familie Siekmann das Anwesen. Seit 1992 ist es in städtischem Besitz und wird als offenes sozio-kulturelles Begegnungszentrum genutzt, dessen Veranstaltungskalender viel Abwechslung bietet.
Vor den Toren Münsters und nur einen Kilometer von der 100 Schlösser Route und vom WERSE RAD WEG entfernt liegt Haus Brückhausen, über Jahrhunderte hinweg ein einflussreicher Herrensitz der Region. Im Rahmen mehrerer Umbauten – Anfang des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts – entstand das heute noch erhaltene mehrgeschossige Herrenhaus aus Backstein. Besonderes Prunkstück der Umbauarbeiten ist der große Saal mit seiner – im Münsterland einmaligen – Balkenstuckdecke von 1620. Haus und Hof werden malerisch eingerahmt von einer Gräfte. Im Herrenhaus ist mit dem Ausbau zweier gemütlich-historischer Gästezimmer mit modernen Badezimmern ein hochwertiges Angebot für gehobene Ansprüche geschaffen worden. Die Gäste des Hauses können im Kaminzimmer oder im Sommer auch im Garten frühstücken.
Mehr Infos: www.herrenhaus-brueckhausen.de
Der im Renaissancestil gehaltene Drostenhof, ein ehemaliger Burgmannshof, ist eines der schönsten erhaltenen Herrenhäuser des Münsterlandes. Das 1545 erbaute Torhaus vereinigt Elemente der Spätgotik und der Frührenaissance. 1557 konnte das durch seinen Giebel beeindruckende Herrenhaus vollendet werden. Die Innenräume weisen stilvolle Stuckdecken auf und sind mit zwei Treppengiebeln versehen, die senkrecht von Pilastern aufgeteilt werden. An den Wänden finden sich wundervolle Verzierungen: farbige Steine mit rautenförmigen Mustern.
Mehr Infos: www.muensterland.de
Die spätbarocke, einst fürstbischöfliche Residenz wurde 1767 – 1787 für Fürstbischof Max Friedrich von Königsegg-Rothenfeld erbaut. Sie gilt als Johann Conrad Schlauns Spät- und Meisterwerk und zugleich als eines der Hauptwerke des norddeutschen Barocks. Für die 91 m lange, elegante Dreiflügelanlage mit fünfachsigem Mittelrisalit verwendete er roten Backstein und hellen Sandstein. Nach Schlauns Tod (1773) vollendete W. F. Lipper den Bau. 1945 wurde das Schloss durch Bomben komplett zerstört und von 1947 bis 1953 nach alten Plänen wieder aufgebaut. Heute beherbergt das Schloss die Universitätsverwaltung. Der weitläufige Schlossgarten mit botanischem Garten sollte nicht verpasst werden
Die einst wehrhafte Ringwallanlage gehört zu den ältesten, vor dem Jahre 1000 errichteten Erdfestungen, bei denen Wasser zum Schutz genutzt wurde. Ihr Name leitet sich von den edlen Rittern von Langen ab. Die wunderschöne, zum Rittergut gehörende Wassermühle ist eine der prägnantesten typisch münsterländischen Doppelanlagen, wie sie im Mittelalter vorherrschten. Während die Ölmühle um die Jahrhundertwende stillgelegt wurde, war die Kornmühle noch bis 1958 in Betrieb. Haus Langen selbst befindet sich in Privatbesitz und kann nur von öffentlich zugänglichen Wegen aus gesehen werden.
Mehr Infos: www.telgte.de
Die Wasserburg, 1294 erstmals erwähnt, erfuhr über die Jahrhunderte mehrere Anläufe, um sie vor dem Verfall zu retten. 1760 wird die reperaturbedürftige Burg abgerissen und nach den Plänen von Johann Conrad Schlaun entsteht hier eines seiner schönsten barocken Lustschlösser. Durch einen Blitzschlag brannte es 1899 bis auf die Grundmauern nieder. Der Architekt Hermann Schaedler errichtete ein neu- barockes Bauwerk, das sich an das Original anlehnte, jedoch fast doppelt so groß wurde. Die historischen Rhododendronbestände im Schlosspark zeugen noch heute vom 1903 angelegten englischen Garten. Seit 1951 beherbergt das Schloss ein Gymnasium, weswegen die Loburg nicht immer zugänglich ist.
Mehr Infos: www.ostbevern.de
Das klassiszistische Herrenhaus ist Teil einer im Münsterland einzigartigen Doppelschlossanlage. Als Erstlingswerk von Adolph von Vagedes 1805/06 erbaut, bewohnt die Familie von Korff noch heute die schöne Anlage. Als in den Innenräumen bei Restaurierungsarbeiten die wertvollen Wandmalereien des berühmten Hofmalers Philipp Bartscher aus dem frühen 19. Jahrhundert wiederentdeckt wurden, entschied sich die Familie, das untere Geschoss museal aufzubereiten. Begib dich mit den Besitzern auf eine spannende Zeitreise in einer buchbaren Führung. Die schöne Schlossanlage ist mit ihrer hübschen kleinen Kapelle, dem „Wappensaal“ als gemütliches Café-Restaurant bzw. Veranstaltungsraum und dem originellen Schlossladen ein lohnenswertes Ausflugsziel.
Das als Spätwerk Johann Conrad Schlauns geltende Haus Dieck liegt auf einer ehemaligen Gräfteninsel. Der rechteckige, zweigeschossige Putzbau von 1771 besitzt ein Mansardwalmdach und einen dreiseitigen Mittelrisalit, der von einer doppelläufigen Treppe erschlossen wird. Errichtet wurde das barocke Herrenhaus als Landhaus nach französischem Vorbild für den Freiherrn Leopold von Hanxleden und dessen Ehefrau Aloisia von Reck. Über dem Hauptportal prangen die Wappen der Familien. An der zugehörigen alten Jägerei, der Rentei und dem geräumigen Torhaus lässt sich Fachwerk aus dem 17. und 18. Jahrhundert besichtigen. Das Haus befindet sich in Privatbesitz und wird bewohnt.
Weitere Infos: www.muensterland.de
Das ausgedehnte Anwesen, umgeben von Gräben und einem Wall, erstreckt sich über zwei Inseln und hat eine wechselvolle Geschichte. Nach einem Brand ließ Clemens Freiherr von Nagel-Doornick das Haupthaus 1666 durch Peter Pictorius neu errichten. Die ehemalige Kernburg ist eine dreiflügelige Anlage aus verputztem Bruchstein. In der Mitte steht das zweigeschossige Haupthaus mit acht Achsen und einem hoch aufragenden Walmdach. Bekannt wurde Haus Vornholz durch internationale Reitturniere. Heute befindet sich das Haus Vornholz in Privatbesitz und ist nicht zu besichtigen. Von der zugänglichen Außenanlage kann man dennoch den Blick auf das Anwesen genießen.
966 erstmals erwähnt, war die Burg Stromberg 1177 Landesburg der Bischöfe von Münster. Ein Teil der Mauern, der Paulusturm, sowie das Mallinckrodthaus – das älteste erhaltene Burgmannenhaus Westfalens – sind noch erhalten. Die 1344 auf dem höchsten Punkt errichtete Heilige-Kreuz-Kirche bildet nach wie vor den Mittelpunkt der gesamten ehemaligen Burganlage und ist noch heute eine beliebte Pilgerstätte. Besonders sehenswert ist der Berghang, der einst die Burganlage sicherte und heute einen der schönsten Ausblicke im Münsterland bietet. An schönen Tagen blickst du über die Obstwiesen Strombergs bis weit über die Grenzen der Region.
Mehr Infos: www.oelde.de
Das ehemalige Rittergut Haus Nottbeck stammt aus dem 15. Jahrhundert. Das heutige Herrenhaus und die Nebengebäude wurden um 1805 neu errichtet. Die grundrenovierte Anlage beherbergt seit 2001 das Museum für Westfälische Literatur. Die moderne Dauerausstellung zeigt eindrucksvoll die Geschichte der westfälischen Literatur – manchmal mit einem Augenzwinkern, manchmal mit überraschender Aktualität. Durchschreite die „Literatür“ und mach dir dein eigenes Bild. Die modernen Wechselausstellungen zeigen den Facettenreichtum des lyrischen Westfalens. Die idyllische Gesamtanlage mit Hörstationen und Picknickwiese machen Nottebeck zu einem herrlichen Ausflugsziel.
Weitere Infos: www.kulturgut-nottbeck.de
Das Schloss hat sich aus einer mittelalterlichen Burganlage entwickelt, die erstmals 1170 urkundlich erwähnt wurde. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts ließ das Haus Bentheim-Tecklenburg das Anwesen zur gräflichen und später fürstlichen Residenz ausbauen. Beachtlich sind die im Stil der Weserrenaissance und des schlichten westfälischen Barocks entworfenen Flügelbauten, welche die Wehrtürme verbinden. Die Anlage wird heute liebevoll von den Eigentümern, den Fürsten zu Bentheim-Tecklenburg, gepflegt. Ein Führung durch die beeindruckenden Innenräume sollte unbedingt eingeplant werden. Am Schloss sowie im neobarocken Garten finden außerdem Konzerte und Events statt.